Pellegrin Grand'Cour Blanc AOC Genève, 2022

Degustationsnotiz

Helles Zitronengelb, in der Nase floral ausgeprägter Auftakt von weissen Steinfrüchten, Jasmin, frischer Grapefruit, Limette sowie grünem Apfel, untermalt von einem Hauch Muskatnuss. Markant mineralische Noten am Gaumen, besticht mit Spannung, Finesse, Eleganz und Frische, bestens gestützt von der prägenden Säure. Der Grand'Cour Blanc endet mittelkräftig, edel und anhaltend mit einem salzigen und mineralischem Nachhall.

Pascal Rolli über diesen Wein

Je 45% der Cuvée machen Kerner und Sauvignon Blanc aus, ergänzt mit 10% Riesling. Der Jungwein reift ein Jahr in Amphoren aus Beton, wobei der biologische Säureabbau unterbunden wird. Die Behälter, inwändig mit einer Wachsschicht überzogen, sind ähnlich wie Holzfässer minim Atmungsaktiv. Dadurch gewinnt der fertige Wein an Volumen, Geschmeidigkeit und Finesse, ohne jedoch durch Fremdaromen verfälscht zu werden.

Informationen über den Winzer

Der Genfer Jean-Pierre Pellegrin ist der Uhrmacher unter den Schweizer Winzern. Sein Vater lieferte die Trauben der Domäne noch an die Genossenschaft. Jean-Pierre beschloss 1994 sein Winzerschicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Und das ist auch durchaus wörtlich zu verstehen. Eigenhändig renovierte er den prachtvollen, 600 Jahre alten Hof und den Keller, errichtete aus alten Steinen einen Barriquekeller. Pellegrin pflegt auf sanft geneigten Hängen 25 Rebsorten – das ist rekordverdächtig. Er keltert und baut sie sortenrein oder in Assemblagen zu präzisen, subtilen Weinen aus. Sein roter Grand’Cour (70% Cabernet Franc / 30% Cabernet Sauvignon) gehört zu den finessenreichsten Assemblagen auf Bordeaux-Basis des Landes. Der Wein besitzt die typische Souplesse, die charakteristisch ist für die schönsten Gewächse des Weinbaukantons Genf. Jean-Pierre Pellegrin arbitet nach Richtlinien der Biodynamie, ist aber nicht zertifiziert.