Degustationsnotiz

Intensives, noch etwas ungestümes Bouquet nach Brombeeren, Himbeeren, Zedernholz und Graphit. Straffer Körper und feinkörniges Tannin beleben den Gaumen, sehr rein und mit etwas mehr Würze als die letzten Jahrgänge. Unwiderstehlich sanfte Aromen entwickeln sich im Mund, welche in einem feinen, fantastisch komplexen Finale enden.

Information zum Wein

Ein historischer Jahrgang, was die klimatischen Bedingungen angeht: Noch nie war es vom Frühjahr bis in den Sommer so heiss und trocken! Dank unterschiedlichen Böden, Rebstöcken verschieden Alters sowie aufwändiger und minutiöser Arbeit sowohl im Rebberg als auch im Keller ist es gelungen, einen reichhaltigen und zugleich harmonischen Wein zu gewinnen. Erstaunliche Frische und kräftige Tannine gehen in einen langen Ausklang über. Ein aussergewöhnlicher Bordaux mit Reifepotenzial.

Yves Beck über diesen Wein

Das Bouquet von Giscours positioniert sich mit einer Gelassenheit, die ich bei diesem Wein selten beobachtet habe! Das ausgezeichnete Niveau dieses 3. Grand Cru Classé von Margaux ist unbestritten; es geht vor allem darum, seine vielen Fähigkeiten, seine Details und die Gründe zu beschreiben, warum er das Zeug dazu hat, zu den ganz großen Weinen der Appellation zu gehören. Die Symbiose zwischen reifen und frischen Früchten, zwischen Eukalyptus, Himbeeren, süßen Gewürzen und Süßholz ist einladend und überzeugend. Der Wein ist mundend und kraftvoll vom ersten Augenblick an und überzeugt durch seine Fähigkeit, sowohl mit seiner Finesse als auch mit seiner Kraft zu glänzen. Letztere ist maßvoll, ordentlich und gut geführt, mit der herben Säure als wertvolle Verbündete. Ein fast zerebraler Wein, aber glücklicherweise gewinnt der taktile Charakter dank einer strukturierenden und saftigen Säure die Oberhand. Ein kraftvoller und vor allem präziser Wein! 2027-2052 97/100

Informationen über den Winzer

Im Jahr 1847 setze der Comte de Pescatore den Grundstein für dieses bemerkenswerte Grand Cru Classé, welches weltweites Ansehen geniesst.  Das Anwesen umfasst rund 400 Hektaren, wovon 160 mit Reben bestockt sind, und ist somit eines der grössten Bordeaux Anwesen überhaupt.  Das Gut gleicht einer grünen Oase mit wunderschön angelegter Parkanlage und natürlich begrünten Rebzeilen. Dazwischen weiden Schafe, tummeln sich Enten und scharren Hühner im nährstoffreichen Boden. Zugleich liefern die Tiere Produkte für den gutseigenen Hofladen.

Das Château wurde im Jahr 1995 von Eric Albada Jelgersma erworben, welcher gleichzeitig Alexander del Beek mit der Leitung des Châteaux beauftragte. Unter seiner Regie wurde über die letzten Jahre enorm in das Anwesen investiert, sowohl im Keller als auch im Rebberg. Nebst naturnahen Anbaumethoden und Förderung der Biodiversität hat man sich der wertvollsten Anlage gewidmet: den Reben. Diese wurden in drei Altersklassen gegliedert und entsprechend markiert. Das hilft, den idealen Lesezeitpunkt jeder Altersgruppe zu definieren. Es versteht sich von selbst, dass die Trauben von unterschiedlich alten Rebstöcken separat geerntet werden. Auch werden nicht mehr ganze Parzellen gerodet um Stecklingen zu weichen, die Rebstöcke werden nach und nach einzeln ersetzt.  Neben den beiden Rotweintrauben Cabarnet Franc und Petit Verdot wird grössenteils Cabernet Sauvignon angebaut. 

Château Giscours überzeugt seit Jahren mit konstant hochklassigen Weinen, welche zu verhältnismässig vernünftigen Preisen erschwinglich sind.